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Chronik

Die Schützenbruderschaft St. Georg Göttingen kann im Jahre 2023 auf sein 150-jähriges Bestehen zurückblicken.

Zwar existiert keine Gründungsurkunde mit exakten Daten über die Vereinsgründung; es läßt sich jedoch durch Berichte und Hinweise in der Vereinschronik, durch Erinnerungen alter Vereinsmitglieder das Gründungsdatum sicher eingrenzen und beschreiben. Gegen Ende des vorigen Jahrhunderts entstanden im Münsterland in vielen Gemeinden Schützenvereine.In unserer Bauernschaft gründeten im Jahr 1873 Göttinger Bürger einen solchen Verein, dessen Zweck es war, „die jungen Leute und auch älteren Einwohner von Göttingen zu einer Schützengesellschaft zusammenzuschließen zu alljährlichen Feier eines gemütlichen Volksschützenfestes, um so die Möglichkeit zu haben nun auch in unserer Bauernschaft einmal jährlich ein bis zwei Tage vom Alltagsleben sich zu erholen, das Auge zu üben beim Vogelschießen“.

Königspaar 1873/74: Heinrich Gärtner und Jette Daniel (aus Liesborn) 

Königspaar 1874/75: Arnold Lohmeier und Christine Eickmann (aus Liesborn) 

Christine Eickmann heiratet später nach Eickhoffs. Laut Erinnerung von Eickhoffs „Onkel Heinrich“, welcher über 90 Jahre alt wurde, fand das Fest bei Schippers (heute Schleutker) statt. Die Polonaise ging durch ein früher vorhandenes Schulpättken, durch die Laake über Eickhoff ́s Anwesen. Als die Hofdamen durch Eickhoff ́s Haus gingen, soll Großvater Eugen Eickhoff ganz beeindruckt aus seinem Sessel bekundet haben: „Min gott, wat sin dat foir wackere Loitkes“. 

König 1878: Heinrich Wischkemper Seine Königin soll eine geborene Rodehüser gewesen und später seine Frau geworden sein. Er war über 40 Jahre König von Göttingen. Als er nach der Neugründung des Vereins im Jahre 1920 mit der Kutsche abgeholt und auf dem Festplatz gefahren wurde, wünschte er allen Göttinger Schützen weiterhin viele schöne Schützenfeste. Im Jahre 1878 fand vorerst das letzte Schützenfest statt, da es angeblich lt. Amtmann Grübe nur noch das Kriegerfest in Liesborn geben sollte. 

Der Vorstand des im Jahre 1920 wiedererweckten Vereins informiert das Amt Liesborn über die Neugründung und bat, „Die Satzung des Vereins und die Feier des Festes hochgeneigst genehmigen zu wollen“.Der erste Standort der Vogelstange war in der Laake hinter Schleutkers, der zweite Standort gegenüber von Nölle. Dann wurde sie in Broermann ́s Laake versetzt, zum Standort bei Eickhoff ́s gegenüber aufgestellt. Im Jahr 2003 folgte dann die Versetzung zum heutigen Standort an der Kapelle.

Gemeinsames Feiern war wohl der wichtigste Grund für die Gründung des Göttinger Schützenvereins, der im Jahre 1951 den Namen „St. Georg“ erhielt aus Dankbarkeit dafür, dass unsere Heimat in den Kriegs- und Nachkriegszeiten keine großen Schäden erleiden musste.

Gemeinsam feiern: Dieses Ziel hat sich auch heute noch der Verein gesetzt. Und die Verantwortlichen haben es sich zur Aufgabe gemacht, Überliefertes zu bewahren, sich Neuem zu öffnen, eine lebendige Gemeinschaft für Jung und Alt, Alteingesessene und neue Bürger zu gestalten.

Möge das Anliegen der Vereinsgründer auch in Zukunft Auftrag sein, Bande der Freundschaft und der Nachbarschaft zu knüpfen, zu festigen und zu erneuern.



Alle Informationen rund um die Schützenbruderschaft St. Georg Göttingen finden Sie in der Festschrift zum 150-jährigen Jubiläum, welche Sie bei den Vorstandsmitgliedern für 8,00 € erwerben können.

Festschrift aus dem Jahr 2023